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Rheinmetall-Chef fordert Aufstockung der Militärausgaben - "Sonst wird die Zeitenwende scheitern"

Auf Defizite bei der Finanzierung der „Zeitenwende“ hat der Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, hingewiesen und dabei deutlich mehr Militärausgaben angemahnt. „Die westliche Welt ist für einen konventionellen Krieg nicht gerüstet“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Deutschlands größter Waffenschmiede vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf.

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Bild: shutterstock/Henrik A. Jonsson

Nach seiner Ansicht sollte Deutschlands Verteidigungsetat von derzeit 52 Milliarden Euro jährlich um mindestens 30 Milliarden Euro erhöht werden. „Wenn diese 30 Milliarden nicht investiert werden in Deutschland, dann wird die Zeitenwende scheitern.“

Nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts 2022 hatte Bundeskanzler Olaf Scholz eine „Zeitenwende“ ausgerufen, in deren Rahmen ein Sondervermögen in Höhe von  100 Milliarden Euro bereitgestellt wurde. Deutschlands größte Waffenschmiede Rheinmetall profitierte durch Auftrage für Militärgüter am meisten davon. Nun verwies Papperger darauf, dass das Sondervermögen im Jahr 2026 aufgebraucht sein werde. Daher sei eine Aufstockung des regulären Verteidigungshaushalts enorm wichtig. Andernfalls werde die Zeitenwende scheitern. „Das wird dann ein Strohfeuer sein und wir werden eben nicht mehr dementsprechend weitermachen können.“ Papperger plädierte für eine Aufstockung um 30 Milliarden jährlich, damit Deutschland seine Verpflichtung als Nato-Staat einhalten kann, zwei Prozent seiner Wirtschaftsleistung in die Verteidigung zu investieren.

. „Die Munition, die wir produzieren, geben wir heute in die Ukraine“, wurde der Rheinmetall-Chef von dpa zitiert. In den vergangenen zwei Jahren habe Deutschland „so gut wie nichts“ in seine eigenen Lager gebracht. Um die Lager an Artilleriemunition zu füllen, werde man nach seiner Schätzung zehn Jahre lang produziert müssen.

Der Börsenwert des Unternehmens hat sich seit Beginn des Ukraine-Konflikts verfünffacht und liegt inzwischen bei etwa 22 Milliarden, stellt die Tageszeitung „Die Welt“ fest. „Ich glaube, dass wir ihn auf 50 Milliarden hochkriegen“, so Papperger.

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